Der Lump ist heute aus der Hechinger Fasnet nicht mehr wegzudenken – aber wo kommt er eigentlich her? Ganz genau weiß das keiner. Über den Ursprung und die frühe Geschichte des Lumpen als Hechinger Fasnachtsfigur finden sich in den Quellen leider nur wenige und zudem indirekte Hinweise. Sicher ist: Schon lange, bevor es bunte Häser und geschnitzte Masken gab, zog man einfach an, was der Kleiderschrank (oder besser: der Dachboden) hergab – alte Hosen, ausgeleierte Jacken, ein paar Flicken dazu – fertig war der Lump!
Damals war das weniger Mode, sondern eher Notlösung. Teure Kostüme wie im rheinischen Karneval? Fehlanzeige! Die Hechinger machten’s lieber mit Witz, Charme und dem, was da war. Und genau das machte sie einzigartig – auch wenn die feine Gesellschaft des 19. Jahrhunderts die „Lumpenauftritte“ wohl lieber nicht gesehen hätte.
Spätestens seit den 1950er-Jahren wurde der Lump dann fester Bestandteil der Hechinger Fasnet: Lumpenbälle, der Lumpenmontag und zahlreiche Lumpenkapellen prägen heute das närrische Treiben in der Stadt. Die musikalischen Gruppen – allen voran die 1929 gegründete „Original Lumpenkapelle Hechingen“ – machten die Figur weit über die Region hinaus bekannt.
Heute steht der Lump für Lebensfreude, Improvisation und den ursprünglichen Geist der Fasnacht – mit Schwarzwurst, Rucksack und Musik.
Die Lumpen und die Lumpenmusik sind zentrale Figuren der Hechinger Fasnacht, die vor allem am Lumpenmontag (auch „Lompameedig“) aktiv sind. „Lompameedig“ ist das Pendant zum Auselige (Altweibertag) und stellt einen weiteren Höhepunkt der Hechinger Fasnet dar.