Der Hechinger Schalksnarr

Schon im Mittelalter durfte er auf der Burg Hohenzollern nicht fehlen: der Hofnarr – fester Bestandteil des höfischen Lebens. Doch er war weit mehr als ein bloßer Spaßmacher. Mit Witzen, Liedern und Kunststücken brachte er das Volk zum Lachen, wagte es aber auch, Missstände aufzuzeigen und sogar den Herrscher zu kritisieren. So wurde er zum Spiegel der Gesellschaft, zum vertrauten Mahner am Hof und zum Symbol für die Freiheit, auch das Unvernünftige und Schräge sichtbar zu machen.

 


Kein Wunder also, dass diese Figur als Schalksnarr ihren Weg in die Hechinger Fasnet fand.


Bunt gekleidet und immer im Hüpfschritt unterwegs, bringt der Schalksnarr seine Glöckchen zum Klingen – und damit ein Stück echte Narrentradition zum Leben.


Spiegel
Schalksnarr

Torheiten vor Augen führen!

 

1992 bekam der Schalksnarr ein neues Gesicht: eine geschnitzte Holzmaske und einen gedrehten Stab mit einer „Saubloader“.  In der anderen Hand trägt er seinen Spiegel – das gleiche Utensil, mit dem schon die Hofnarren einst den Mächtigen ihre Eitelkeiten und Torheiten vor Augen führten.


 Doch was bedeutet das Hechinger Stadtwappen mit dem Gansfuß auf der Brust? Der Überlieferung nach konnten sich die Hechinger Stadträte einst nicht darauf einigen, wo das neue Rathaus entstehen sollte.


Während die Diskussion andauerte, flog in der Nähe eine Schar Gänse auf. Die Räte nahmen dies als Zeichen und beschlossen, das Rathaus dort zu errichten, wo die Gänse sich niederließen – genau dort steht es bis heute.